Die St.Galler Volksschule im Fokus

Klausurtagung der FDP-Kantonsratsfraktion in Wildhaus

Im Rahmen ihrer jährlichen Klausurtagung in Wildhaus nahm die FDP-Kantonsratsfraktion eine politische Standortbestimmung zur St.Galler Volksschule vor. Unterstützt von namhaften Referenten wurden Themen, die von besonderer Bedeutung sind, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Wildhaus, 20. August 2016 | Ein qualitativ hochstehendes Bildungssystem gehört zu den Standortvorteilen des Kantons St.Gallen. Zudem ist Bildung der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit und sozialer Ausgrenzung. Entsprechend misst der St.Galler Freisinn der kantonalen Bildungspolitik seit jeher eine sehr grosse Bedeutung bei. Dies kam im Rahmen der traditionellen Klausurtagung der Kantonsratsfraktion in Wildhaus einmal mehr zum Ausdruck.

Schule als Spiegel unserer Gesellschaft

Die einführenden Referate und Diskussionen vom Freitag dienten vorab einer Standortbestimmung. Ausgehend von einer Einführung in das grosse Bild der Schul- und Bildungslandschaft aus heutiger Sicht (Kantonsrat Thomas Rüegg) gab Rolf Breu, Schulleiter des Oberstufenzentrums Schönau St.Gallen einen Einblick in das Innenleben „seiner“ Schule. Es zeigte sich, dass die geänderten Erwartungen der Eltern, der Wirtschaft sowie der Wandel der spezifischen Ansprüche der Schülerinnen und Schüler ihren Niederschlag im Schulalltag finden. Anhand von konkreten Beispielen zeichnete Breu das Bild der Schule als Spiegel unserer Gesellschaft; ein Befund, dem die Politik bei der Ausgestaltung von Schulorganisationen und Lehrplänen respektive der Sicherstellung der Schulqualität laufend Rechnung zu tragen hat. Ausgehend von der Frage „Was sind die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler heute und morgen?“ stellte Thomas Birri, Dozent an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG), den anwesenden im Anschluss die Grundzüge des kontrovers diskutierten Lehrplans 21 vor. Anhand eines historischen Längsschnitts legte Birri den Wandel im Bereich der Lernziele und –vorgaben der Volksschule anschaulich dar.

Fragen zur Schulorganisation und Schulentwicklung bildeten den Einstieg zu den Diskussionen des zweiten Klausurtags. In einem von Kantonsrat Arno Noger, Präsident des Fachausschusses Bildung der FDP St.Gallen moderierten Talks gewährten Raphael Frei (Schulleiter Oberstufenzentrum Bünt, Waldkirch), Rolf Breu sowie Kantonsrätin Katrin Frick, Schulpräsidentin in Buchs, einen Einblick in die unterschiedlichen Organisationsmodelle ihrer Schulen und schilderten die laufenden Herausforderungen und sowie ihre – durchaus sehr unterschiedlichen – Erwartungen an die kantonale Politik bzw. den Erziehungsrat. Abschliessend stellte Alexander Kummer, Leiter des kantonalen Amts für Volksschule, die Fördermassnahmen zugunsten von begabten Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Sonderpädagogikkonzepts vor. Die FDP-Fraktion wird die Resultate der Klausurtagung im Austausch mit ihrer Bildungskommission in die parlamentarische Arbeit einfliessen lassen.