Ein spannendes Jahr liegt hinter mir. Mit dem Praktikum bei der FDP war ich unmittelbar an der Schaltstelle, welche die Wahlkämpfe von Beat Tinner und Mathias Gabathuler organisierte. Insbesondere die Corona-Krise hat uns sowohl im Arbeitsalltag als auch im Wahlkampf vor Herausforderungen gestellt. Nichtsdestotrotz durften wir uns schlussendlich über grosse Erfolge freuen.
Als ich mich vor einem Jahr auf die Praktikumsstelle bei der Geschäftsstelle der FDP des Kantons St.Gallen bewarb, hatte ich erst kurz davor begonnen, mich intensiver mit der Politik auseinanderzusetzen. Ich war erst seit wenigen Wochen Mitglied bei den Jungfreisinnigen und hatte keine Vorstellung davon, wie die Politik, geschweige denn eine Partei, funktioniert. Trotz – oder vielleicht sogar genau aufgrund – meiner Ahnungslosigkeit, freute ich mich umso mehr, auf der Geschäftsstelle arbeiten zu dürfen. Zu meinen ersten Aufgaben gehörten zum Beispiel die Organisation von diversen Parteianlässen, die Aktualisierung der Webseite, die Gestaltung des Terminkalenders 2021 oder auch administrative Arbeiten. Ein grösseres Projekt war ausserdem die Erneuerung der Mandatarbeiträge.
Hört zu. Packt an. Setzt um.
Nur kurz nach dem Beginn meines Praktikums begann sodann der erste Wahlkampf, den wir in diesem Jahr zu organisieren hatten. Am 8. März 2020 wählte der Kanton St.Gallen den Kantons- und Regierungsrat neu. Unser Fokus lag somit besonders auf dem Wahlkampf von Beat Tinner – er sollte Martin Klötis Regierungsratssitz für die FDP verteidigen. Ich lernte, dass zu einem gelungenen Wahlkampf viel mehr gehört als ein paar schöne Plakate. Wir hatten weiteres Werbematerial wie Flyer, Glückskekse und Nastücher zu beschaffen sowie Wahlkampfanlässe und die Plakatierung zu organisieren. Darüber hinaus war es unsere Aufgabe Spenden zu generieren sowie einen gelungenen medialen Auftritt für Beat Tinner und für die Kantonalpartei zu gestalten. Ich habe die Kandidierenden auch persönlich bei der ein oder anderen Wahlkampfaktion morgens um 6 Uhr am St.Galler Bahnhof unterstützt. Leider durften wir uns am 8. März nicht nur freuen, wie wir es uns erhofft hatten. Die FDP verlor wichtige Sitze im Kantonsrat und Beat Tinner erzielte zwar ein gutes Resultat, verfehlte aber den Sitz im Regierungsrat.
Wahlkampf in der Coronakrise
Zusammen mit Laura Bucher und Michael Götte trat Beat Tinner im zweiten Wahlgang nochmal an. Gleichzeitig bahnte sich die Coronakrise an. Bereits eine Woche nach dem ersten Wahlgang befand sich die ganze Schweiz im Lockdown. Für uns auf der Geschäftsstelle galt es, ins Homeoffice umzuziehen und den gesamten Wahlkampf umzukrempeln. Mit den Absagen von Podiumsdiskussionen, Stand- und Bahnhofsaktionen fielen die Möglichkeiten, sich in der Öffentlichkeit präsent zu zeigen, weg. Wir mussten uns deshalb auf den Online- und Medienauftritt von Beat Tinner konzentrieren. Im zweiten Wahlgang vom 19. April wurde unsere Arbeit schliesslich belohnt – Beat Tinner erzielte das beste Resultat der drei Kandidierenden und schaffte damit den Sprung in den St.Galler Regierungsrat. Die Erleichterung und Freude über das Resultat überwogen unsere Enttäuschung, diesen Erfolg aufgrund von Corona nicht feiern zu dürfen.
Smart. Urban. Rockt.
Nahtlos war der Übergang zum nächsten Wahlkampf: Bei Mathias Gabathuler, der für die FDP den Sitz um Stadtrat und das Stadtpräsidium erobern sollte, durfte ich als Mitglied des Wahlstabs von Anfang an dabei sein. Samuel Inauen und ich wurden als einige der ersten über den bevorstehenden Rücktritt von Stadtpräsident Thomas Scheitlin informiert. Von da an hiess es, stillschweigend die Kandidatur von Mathias Gabathuler vorzubereiten. Dazu gehörte das Verfassen von Communiqués, die Entwicklung eines Slogans, der komplette Aufbau seiner Webseite sowie seiner Social Media-Kanäle und die Organisation der Medienkonferenz, bei welcher wir seine Kandidatur bekannt gaben. Die Erleichterung nach der Konferenz war gross – die Kandidatur kam bei den Medien sehr gut an und wir feierten unseren ersten Meilenstein. Eine meiner lustigsten Aufgaben während des Praktikums war es, die Wahlkampf-Velokutsche «Gabimobil» bis nach Goldach und zurück zu fahren.
Mathias Gabathuler wird Stadtrat
Parteiarbeit ist vielfältig und hält auf Trab. Während die Wahlen im Frühling mehr oder weniger friedlich abgelaufen sind, sah ich im zweiten Wahlgang der Stadtrats- und Stadtpräsidiumswahlen, dass dies nicht immer der Fall ist. Wahlkampfverbündete wendeten sich gegen uns und unser Kandidat wurde, wann immer möglich, ins schlechte Licht gerückt. Das war für alle Beteiligten nervenaufreibend und anstrengend. Ich durfte aber auch viel aus dieser Wahlkampfphase lernen. Fehler passieren und es wird immer Personen geben, die irgendetwas zu bemängeln haben. Wichtig ist, wie man mit einer solchen Situation umgeht. Man muss für die eigenen Fehler geradestehen und offen kommunizieren. Zurückschiessen bringt nicht viel. Wir haben die Steine, die uns in den Weg gelegt wurden, erfolgreich überwunden und durften schliesslich am 29. November einen Erfolg feiern: Mathias Gabathuler wurde in den Stadtrat gewählt.
Grosses Dankeschön
Mein Jahr bei der Geschäftsstelle hat mir grosse Freude bereitet. Die abwechslungsreiche Zeit hat mich nicht nur in der Politik, sondern auch in vielen anderen Bereichen weitergebracht. Ich möchte mich allen voran herzlich bei Geschäftsführer Christoph Graf für diese tolle Möglichkeit bedanken. Ein grosses Dankeschön geht ausserdem an meine Mitarbeitenden Susanna Hofmann und Samuel (aka Sammy) Inauen. Die Arbeit mit euch im Team hat mir viel Spass gemacht! Auch bei allen weiteren Personen, mit welchen ich während meines Praktikums zusammenarbeiten durfte, möchte ich mich bedanken. Zum Schluss wünsche ich der neuen Mitarbeiterin Alina Güttinger viel Erfolg und vor allem Spass bei dieser spannenden Aufgabe.
Erstellt von Catrina Häseli, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle